Kaum ein Essen wird in Deutschland an den Imbiss-Buden wahrscheinlich so gern verspeist wie die Currywurst - ob als gebratene oder frittierte Brüh- oder Bratwurst, ob geschnitten oder am Stück, ob mit Pommes Frites oder eingelegt in ein schnödes Weizenbrötchen wie beim Hot Dog. Nur der Hamburger dürfte wohl ähnliche Erfolgsaussichten als gut zu verkaufender Schnellimbiss haben. Die leckere Wurstspeise ist schnell verpeist, doch wohl nicht immer so schnell auch wieder verdaut. Das deutsche Fast Food für die Deutsche Küche bringt nämlich einiges an Kalorien mit sich, doch dafür entschädigt ja der vollmundige Geschmack, die Würzmischung und das danach meistens abgestellte Hungergefühl. Zwar wurde die Currywurst übrigens in Berlin erfunden, doch es gibt neben der Berliner Variante natürlich unter anderem auch noch die Currywurst aus dem Ruhrgebiet. Bei der Berliner Currywurst unterscheidet man grundsätzlich die zwei Varianten mit und ohne Darm (auch Pelle genannt). Je nach Hersteller kann sich die Currywurst dabei natürlich unterschiedlich zusammensetzen. Ohne Pelle ist die die Wurst von einer hellen Farbe, die von der Farbgebung her an bayrische Weißwürste erinnert. Diese Art der Wurst wird nicht gepökelt (d.h. nicht vorher konserviert und mit Hilfe von Pökelsalz haltbar gemacht) oder geräuchert. Beide Varianten werden zuerst im Ganzen gebraten, wobei die Wurst etwa zur Hälfte in einem Bad aus Fett schwimmt.
Die Curry-Wurst ist genau so ein Klassiker im Essens-Segment wie Spaghetti Bolognese oder Spaghetti Carbonara. Die Türkische Küche mit dem Döner könnte höchstens noch in Deutschland auf ähnliche Verkaufszahlen kommen.Gute Bürgerliche Küche: Bei dem Wurst-Klassiker findet man neben der Berliner Variante allerdings auch die Currywurst aus dem Ruhrgebiet, die weder gepökelt, noch geräuchert wird, allerdings um einiges stärker gewürzt wird. Zum Zerschneiden der Wurst wird ein spezielles Schneidegerät genommen, welchen mit mehreren Klingen und einer Handbewegung die Speise zertrennt. Ebenfalls beliebt und relativ bekannt - selbst über die Werkgrenzen hinaus - ist die Variante von Volkswagen - die Currywurst Volkswagen - bzw. die in den Kantinen hergestellte Currywurst. Diese wird - so halten sich die Gerüchte - mit einer besonderen Gewürzmischung hergestellt und zusammen mit einem eigenen Gewürzketchup verabreicht. Seit 1973 füllt sie die hungrigen Mägen der Kantinen-Gäste und ist wie der VW Golf scheinbar ein grundsolides Produkt. Selbst im Berliner Currywurstmuseum hat diese Speise mittlerweile einen kleinen Platz gefunden. Sie kann bei den ansässigen VW-Händlern gar geordert werden und damit aus Wolfsburg direkt bezogen werden.
Die Erfindung der Currywurst wird der in Königsberg geborenen und in Berlin lebenden Herta Charlotte Heuwer (geborene Pöppel) zugeschrieben. Diese nannte ihre erste Kreation übrigens noch Spezial Curry-Bratwurst. Sie mixte 4 Jahre nach dem 2.Weltkrieg in ihrer Imbissbude in Berlin-Charlottenburg eine scharfe und pikante Sauce zusammen, die mit Tomatenmark und zwölf indischen Gewürzen (Curry) verfeinert wurde, dazu reichte sie die kross angebratene Brühwurst im Darm - die erste Currywurst mit Pommes war geboren. Erst zehn Jahre später ließ sich Herta Heuwer ihre ganz spezielle Mixtur patentieren. Sie nannte sie in Anlehnung an die Grundzutaten Curry und Ketchup "Chillup". Auch die englische Worcestershiresauce und weitere unbekannte Zutaten waren in ihr enthalten und wurden zur Currywurst gereicht. Auch die Abwerbeversuche des Patents von anderen Firmen (Kraft) widerstand Heuwer. Sie verstarb mitsamt ihren Rechten und den vererbten Patenten 1999, noch heute (seit 2003) befindet sich an ihrem ehemaligen Imbisstand an der Ecke Kant-/Kaiser-Friedrich-Straße in Berlin-Charlottenburg eine Gedenktafel. Die Wurst wird übrigens heute gerne auch mit sehr scharfen Chilisaucen gereicht, die zuweilen aus Chilischoten bestehen und den Gaumen sehr stark kitzeln können.