Der Döner Kebab ist eines der am meisten verkauften gastronomischen Produkte in Deutschland überhaupt. Es gibt ihn in jeder Imbissbude und in Großstädten stehen diese an jeder Straßenecke. Der Begriff „Döner Kebab“ selbst stammt aus dem Türkischen und bedeutet übersetzt lediglich sich drehendes Grillfleisch. Die Zubereitung von Fleisch am Drehspieß hat in Anatolien eine lange Tradition, ebenso wie das Servieren eines Gerichts aus Grillfleisch im Fladenbrot. So schrieb der preußische Generalfeldmarschall Helmuth von Moltke bereits 1836 von einem vorzüglich schmeckenden Gericht namens „Kiebab“, womit er am Spieß gebratenes und in Brotteig eingewickeltes Hammelfleisch meinte. Somit ist er mit Gyros und Schawarma aus den Nachbarküchen verwandt. Der Name Döner Kebab wurde - unabhängig davon - um 1860 in Bursa vom Koch İskender Efendi, Gründer des noch heute nach ihm benannten Restaurants, erfunden. Der Namensgeber des heutigen Iskender-Kebabs verarbeitete einen Teil des geschächteten Hammelfleischs zu Hackfleisch und schichtete es zwischen weichgeklopfte Fleischscheiben. Er servierte das gegrillte Fleisch mit Joghurt und zerlassener Butter auf einer Lage geschnittenem Fladenbrot. In der Türkei ist man diesem Rezept auch 150 Jahre später treu geblieben. In Deutschland erhält man in einer türkischen Imbissbude unter dem Namen Iskender Kebab zwar das gegrillte Brot und die Zutaten, jedoch kein Hammelfleisch, Schächtung ist hierzulande ohnehin ungewöhnlich. Anfang der 1970er Jahre soll in Berlin-Kreuzberg am Kottbusser Damm der erste Döner Deutschlands verkauft worden sein. Seitdem hat sich der Döner kontinuierlich über den gesamten deutschsprachigen Raum ausgebreitet. 2011 setzten 16.000 Dönerbuden allein in Deutschland 3,5 Milliarden Euro um.
Mittlerweile steht ein Rezept des Döner Kebab im deutschen Lebensmittelbuch, welches besagt, dass als Ausgangsmaterial nur grob entsehntes Schaf- oder Rindfleisch verwendet werden sollte. Außerdem dürfen Salz, Gewürze, Ei, Zwiebeln, Öl, Milch und Joghurt enthalten sein. Die im deutschsprachigen Raum übliche Variante des Döners im Fladenbrot unterscheidet sich von der türkischen insbesondere durch die Zugabe von Salat, geschnittenen Tomaten, Gurken und Zwiebeln, Weiß- und Rotkohl und durch die verwendeten Saucen mit Mayonnaise und Joghurt, z. B. in den Varianten „Knoblauch“, „Kräuter“, „Scharf“. Als Tellergericht – der sogenannte Dönerteller - wird Döner Kebab in Deutschland neben Reis, der üblichen Beilage in der Türkei, auch mit Pommes Frites angeboten. Ursprünglich wurde für Döner Kebab nur Hammel- oder Lammfleisch verwendet. Außerhalb der Türkei sind Rind und Lamm sowie Geflügel üblich.
Für einen selbstgemachten Döner Kebab verwendet man natürlich keinen Spieß. Trotzdem wollen wir im Folgenden einen Rezeptvorschlag betrachten, das dem ursprünglichen und dem industriellen Döner möglichst nahe kommt. Das Fleisch wird in der Pfanne zusammen mit 2 großen fein geschnittenen Zwiebeln an zerlassener Butter oder Margarine gebraten. Das Gemisch wird mit Pfeffer, Salz, Knoblauch sowie scharfer Paprika und Kreuzkümmel gewürzt. Es empfiehlt sich, schon während des Bratens zu würzen, da der Geschmack dann deutlich intensiver ist, zumal das Fleisch – im Unterschied zur Imbissbude – nicht vormariniert wird. Nachdem das Fleisch fertig gebraten ist, wird es in das aufgeschnittene Brot gefüllt. Dazu kommen Gemüse sowie Kohl und grüner Salat und schon ist er dem handelsüblichen Döner Kebab der deutschen Kleingastronomie. Bei Bedarf kann auch wie im Dönerladen eine Knoblauch- oder Joghurtsoße vor dem Verzehr in den Kebab gegossen werden. Der Döner Kebab ist dann fertig und kann serviert bzw. verzehrt werden.