Folienkartoffeln wurden lange Zeit als ein typisches Gericht aus dem Ferienlager belächelt und mit dem Stockbrot in eine Schublade gesteckt. Doch haben sich die Folienkartoffeln in den letzten Jahren zu einer beliebten Beilage in Restaurants gemausert, sodass sie den anderen Beilagen aus der tollen Knolle, wie etwa den Pommes Frites, den Bratkartoffeln oder den Potato Wedges immer häufiger den kulinarischen Rang ablaufen, ganz zu Schweigen von ihrem Sinn für Mode. Schließlich ist die Folienkartoffel die einzige, die über der schlichten Schale noch einen glamourösen silbernen Mantel trägt. Abgesehen davon sind Folienkartoffeln ein wahrer Genuss zu würzigen Marinaden und pikantem Fleisch. So ist die Folienkartoffel heutzutage nach dem Steak wohl die wichtigste Zutat eines jeden Steakhauses. Aber auch zu einem deftigen Grillteller sind Folienkartoffeln die ideale Beilage. Überhaupt bereichern sie einen jeden Grillabend. Denn wer sagt denn, dass beim Grillen nur wahre Fleischfresser auf ihre Kosten kommen? Tatsächlich machen doch die Beilagen einen Grillabend erst unvergesslich. Was wäre denn ein Schaschlik ohne Kartoffelsalat oder eine Bratwurst ohne ein Stück knuspriges Kräuter- oder Knoblauchbaguette? Und auch die Bulette wäre ohne Beilage längst nicht so schmackhaft wie beispielsweise mit etwas Schichtsalat oder? Na also! Und auch Folienkartoffeln passen perfekt in die Grillsaison und bereichern nicht nur gegrilltes Fleisch - zu Spare Ribs sind sie die absolute Krönung -, sie machen auch Fisch zu etwas ganz Besonderem. Wer also immer noch der Meinung ist, Folienkartoffeln seien langweilig und unbeliebt, dem sei gesagt: Manchmal ist weniger eben mehr.
Wer jetzt Appetit bekommen hat und nun auch zuhause leckere Folienkartoffeln essen möchte, der braucht nicht einmal annährend kochen zu können. Man schmeißt sie einfach ins Feuer und wartet, bis sie gar sind. Einfacher geht’s nun wirklich nicht! Vorher werden die Kartoffeln aber gründlich gewaschen und gebürstet, da die Schale dran bleibt. Am besten eignen sich mehlig kochende Kartoffeln. Anschließend schneidet man Alufolie in Quadrate, die groß genug sind, dass sie je eine Kartoffel vollständig umhüllen können. Die Folie wird mit Olivenöl bestrichen und die Kartoffeln darin eingewickelt. Nun werden sie etwa 40 bis 50 Minuten in der Glut des Grills oder – ganz wie im Ferienlager – in der Glut eines Lagerfeuers gegart. Schon hat man ohne wirkliche Arbeit eine willkommene Abwechslung zum Fleisch und einen leckeren Grillgenuss.
Die Folienkartoffeln an sich sind also schnell gemacht. Doch nur trockene Kartoffeln sind tatsächlich etwas fad. So richtig schmecken Folienkartoffeln natürlich erst, wenn man Kräuterbutter oder Dips dazu reicht. Äußerst beliebt ist eine erfrischende Sour Cream. Diese lässt sich auch ganz einfach selbst machen. Für 6 Folienkartoffeln vermischt man lediglich 500 g Quark mit 200 g Crème fraȋche und gibt eine kleine, fein gehackte rote Zwiebel, 2 Esslöffel Essig, 1 Esslöffel Zucker und 1 Teelöffel frische oder tiefgefrorene gehackte Kräuter hinzu. Dann muss das Ganze nur noch mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt werden und fertig ist die Sour Cream. Sollte es etwas würziger sein, kann man ja mal eine feurige Salsa probieren. Und wer nicht ohne Knoblauch kann, sollte vielleicht lieber Tzatziki als Dip wählen.