Was wäre die Deutsche Küche nur ohne ihre Kartoffel? Sicherlich mehr als nur Bratwurst und Sauerkraut. Dennoch würden mit ihr viele Gerichte wegfallen. Ohne sie gäbe es keine Pommes Frites, Kroketten oder Bratkartoffeln und auch Kartoffelgratin oder die klassische Petersilienkartoffel gäbe es nicht. Ja, nicht einmal Kartoffelpuffer oder Suppe aus der tollen Knolle ließen sich zubereiten. Aber – Columbus und Co. sei Dank – gibt es sie. Und mit ihr all diese leckeren Gerichte und noch viele mehr. Der Kartoffelsalat beispielsweise ist zwar kein Salat, im Sinne von „möglichst viel Grünes“, dafür aber ein echtes Allroundgericht. So ist er beispielsweise als Beilage zu Fisch und Fleisch äußerst beliebt, wird er doch traditionell zum Wiener Schnitzel und vielen anderen Gerichten serviert. Natürlich darf er auch zu keinem Grillabend fehlen. Zusammen mit einem Steak oder Schaschlik, gegrillten Maiskolben und Brot mit Kräuterbutter sorgt er für das kulinarische Wohlfühlprogramm an lauen Sommerabenden. Und auch auf jedem Partybuffet ist er die absolute Nummer Eins und stellt all seine Konkurrenten in den Schatten. In vielen Familien gibt es auch am Heiligen Abend traditionell Würstchen und Kartoffelsalat. Er ist also ein beliebtes Gericht, das durchs ganze Jahr hindurch gern gegessen wird – ganz Kartoffel eben.
Um einen Kartoffelsalat zubereiten zu können, braucht es einige Zutaten, allen voran natürlich Kartoffeln. Meistens werden festkochende oder vorwiegend festkochende Kartoffeln verwendet, da diese beim Vermischen nicht so leicht zerfallen. Manchmal wird aber auch ein kleiner Anteil mehlig kochender Kartoffeln verwendet, um dem Kartoffelsalat eine sämige Konsistenz zu verleihen. Letztlich ist es reine Geschmackssache, ebenso wie die Wahl der weiteren Zutaten und die Zubereitungsart. Denn es existieren keine einheitlichen regionalen Rezepte für Kartoffelsalat, allenfalls gibt es bestimmte Vorlieben und Familientraditionen. Manches alte Familienrezept wird schon seit Jahrzehnten verwendet und weitergegeben. Grundsätzlich lassen sich die Zubereitungsarten mit Essig und Öl und mit Mayonnaise unterscheiden. Als Alternative zur Mayonnaise wird gelegentlich auch Joghurt verwendet, vor allem in der Diätküche.
Für einen Kartoffelsalat werden die Kartoffeln gekocht, in Scheiben oder Würfel geschnitten und mit anderen Zutaten und der Mayonnaise bzw. Essig und Öl vermengt. Dann sollte der Kartoffelsalat einige Zeit ruhen können, damit die Marinade gut einziehen kann. Im Süden werden die Kartoffeln meist in einem Sud aus Fleischbrühe, Essig, Öl, Salz, Pfeffer und Senf vermischt. Zusätzlich kommen je nach Geschmack kleingeschnittene Zwiebeln, Gurkenstücke und gebratene Speckwürfel dazu. Oft wird die Marinade über noch heiße Kartoffeln gegossen, sodass man den Kartoffelsalat entweder noch warm oder kalt genießen kann. In nördlicheren Gebieten wird er hingegen meist mit Mayonnaise zubereitet. Je nach Belieben werden beispielsweise Gewürzgurken- und Apfelstückchen, gekochtes Ei, Radieschen oder fein geschnittene Zwiebel hinzugefügt. Manchmal wird er auch mit Bratenresten, Wurststücken, Matjes und frischen Kräutern gespickt. Variationen des Kartoffelsalats lassen sich demnach nicht unter vegetarische Gerichte einordnen. Übrigens wird der Kartoffelsalat überall anders genannt: So nennen ihn die Bayern wie auch die österreichische Küche Erdäpfelsalat und in der Oberlausitz Arbernsalad. Die Schwaben nennen ihn Grombiersalad, im Ruhrgebiet ist er unter Erpelschlot bekannt und in Mecklenburg sagt man Tüftensalat. Die Bezeichnungen sind also ebenso vielfältig, wie die Rezeptvariationen. Aber wo man auch hinkommt, gilt für den Kartoffelsalat, das, was für alle gerichte gilt, welche die bürgerliche Küche auf der Speisekarte hat: Am besten schmeckt's bei Mama.