So ziemlich jeder von uns hat es schon mindestens einmal gemacht. Zumeist einmal im Jahr an Sylvester wird in vielen Familien, WG´s oder einfach zu Besuch bei Freunden der Ofen für das Raclette ausgepackt. Hübsch im Kreis sitzen die Gäste dann vor dem kleinen Tischofen und häufen sich die kleinen Pfännchen mit Gemüse, Fleisch, Geflügel und Käse an. Das Miteinander steht beim Raclette ganz klar im Vordergrund. Das Kochen wird somit schnell zur Nebensache. Man hat sich viel zu erzählen und so manche Leute kommen sich beim Raclette vielleicht auch näher. Der Reiz an den gratinierten Kleinigkeiten ist die Möglichkeit der individuellen Zusammenstellung. Man kann sich den ganzen Abend lang an frisch- und selbst zubereitete Köstlichkeiten erfreuen. Es hat fast ein wenig was von Pizza backen. Die klassischen Pizzen wie Pizza Salami, Pizza Prosciutto oder Pizza Hawaii werden gern auf den kleinen Schiebern adaptiert. Die Möglichkeiten beim Raclette sind schier unendlich. Schon allein der Griff in die Gemüsekiste gibt einiges her. Von kleinen Maiskolben, über Tomaten bis Zucchini, erlaubt ist was gefällt.
Klar, es ist ja auch kein großes Geheimnis. Nicht nur das Käsefondue, auch das Raclette haben natürlich die Schweizer erfunden. Es stellt sogar das Nationalgericht der Schweizer Küche dar. Wobei man fast meinen könnte, gemessen an seiner Beliebtheit, das Raclette wäre heimlich, still und leise in die deutsche Küche bzw. in unsere bürgerliche Küche übergesiedelt. Wichtigster Bestandteil eines Raclettes ist der Käse. Am besten eignet sich selbstverständlich der originale Käse für´s Raclette. Dieser Käse ist ein Vollfettkäse Walliser Art und zeichnet sich durch seine hervorragende Fließfähigkeit aus. Anders als beim üblichen Gratinieren wird hier kein geraspelter Käse verwendet. Bei einem Raclette bedeckt der Käse als Scheibe das Gargut. Generell ist das Raclette eine sehr gehaltvolle Angelegenheit, also nix für die schlanke Hüfte.
Das Zubereiten mit einem Raclette-Ofen ist kinderleicht. Eine goldene Regel gibt es im Prinzip auch nicht. Jeder legt sich das auf´s Pfännchen, was er mag. Es müssen ja nicht immer die klassischen Pizzabeläge sein. Wie wär´s den mal mit einem beherzten Griff in den Obstkorb? Gerade in den Wintermonaten, wenn´s knackig kalt draußen ist, passt doch auch ein leckerer Bratapfel ins Programm. Oder wer auf seine Linie achten muss, versucht es nur mit ausgewähltem Gemüse und fettarmem Käse. Auch Fisch und Meeresfrüchte sind prima für ein Raclette geeignet. Garnelen beispielsweise, oder kleinere Filets sind sehr beliebt. Die meisten Öfen haben dafür eine Oberfläche zum gleichzeitigen Anbraten. Tipp: Die Würze macht´s. Wer frische Kräuter und Gewürze verwendet, punktet immer im Geschmack. Frische Petersilie und frischer Basilikum, etwas geschroteter Pfeffer und Meersalz machen auch die kleinen Leckereien zu einem Erlebnis. Wer gerne einen Salat dazu mag, ein frischer Gurkensalat, ein frischer Tomatensalat oder der klassische gemischte Salat passen immer zum Raclette.