Tom Kha Gai ist Thailändisch und bezeichnet eines der leckersten Gerichte, die die Thailändische Küche zu bieten hat. Übersetzt heißt Tom Kha Gai Suppe Galgant Huhn und sagt somit schon einiges über ihre Bestandteile aus. Galgant ist eine Gewürz- und Heilpflanze aus der Familie der Ingwergewächse, unterscheidet sich aber geschmacklich stark vom uns bekannten Ingwer. Bei der Tom-Kha-Gai handelt es sich also um eine würzig scharfe Suppe mit Geflügel, die mit Kokosmilch und Zitronengras verfeinert ist. Es gibt aber auch andere Versionen dieser Suppe, beispielsweise mit Meeresfrüchten (Tom Kha Thale), Pilzen (Tom Kha Het), Fleisch vom Schwein (Tom Kha Mu) oder Tofu (Tom Kha Taohu). Durch die Kokosmilch, die auch in anderen Küchen, etwa der Karibischen Küche ein wichtiger Bestandteil ist, ist die Suppe meist ziemlich hell, doch gibt es sie je nach Rezept auch von gelb über orange bis feurig rot. Auch die Konsistenz ist nicht immer gleich. So gibt es recht cremige Varianten und solche, die eher einer Hühnerbrühe gleichen. Letztendlich entscheidet hier der individuelle Geschmack, über den sich streiten lässt – oder auch nicht.
Eine Tom Kha Gai zuzubereiten ist ziemlich einfach und geht auch relativ schnell. Das Heranschaffen der Zutaten könnte sich da schon etwas schwieriger gestalten, vor allem, wenn es keinen Asia-Laden oder Feinkostgeschäft in der Nähe gibt. Dann ist es wohl das beste, die benötigten Zutaten bei einem Bringdienst Ihrer Wahl zu bestellen. Natürlich lässt sich auch die fertige Suppe von einem Lieferservice nach Hause bringen, doch man kann's ja erst einmal selbst versuchen. Für zwei Portionen selbstgemachte Tom-Kha-Gai braucht man 300 g Hähnchenbrust, eine Dose Kokosmilch, eine Tasse Wasser, den Saft von drei Limetten, 3 Stängel Zitronengras, 5 cm Galgant, 5 Limettenblätter, Fischsauce, zwei thailändische Chilischoten, 1 TL schwarze Chilipaste (Nam Phrik Pao) und viel gehacktes Koriandergrün oder aber Dillkraut, wie es in Laos stattdessen verwendet wird. Gemüse, der Hauptbestandteil der Suppen aus der Deutsche Küche, findet gar keine Verwendung.
Als erstes wird das Zitronengras in Streifen und der Galgant in Scheiben geschnitten. Beides wird zusammen mit den eingerissenen Limettenblättern und der Dose Kokosmilch in einen Topf gegeben und zum Kochen gebracht. Alles etwa 10-15 Minuten köcheln lassen und anschließend das Wasser dazugeben, bis die gewünschte Sämigkeit erreicht ist. Mit Köcheln ist gemeint, dass die Suppe kurz unter dem Siedepunkt simmert. Wenn sie bei zu hoher Hitze kocht – das gilt übrigens für jedes Essen – gehen sämtliche Aromastoffe, Vitamine und Mineralien verloren. Nun kommt auch die schwarze Chilipaste (Nam Phrik Pao) dazu. Während die Suppe vor sich hin köchelt, wird das Hühnerfleisch in kleine Würfel geschnitten und ebenfalls zur Suppe gegeben. Die Suppe sollte solange kochen, bis das Huhn gar ist, was in der Regel nur wenige Minuten dauert. Jetzt kann der Topf von der Kochstelle genommen und die Suppe nach Bedarf abgeschmeckt werden. Gesalzen wird mit der Fischsauce, die neben Reis und auch Nudeln eine wichtige Grundlage der Asiatischen Küche darstellt. Der Limettensaft sorgt für eine angenehme Säure. Traditionell muss die Tom Kha Gai schön salzig und richtig sauer sein. Es handelt sich hier also nicht um eine Sauer-Scharf-Suppe, sondern eher um eine Sauer-Salzig-Suppe. Der Trick ist, eine gute Geschmacksbalance zu erreichen. Wichtig ist auch, dass die Suppe jetzt nicht mehr kocht, sonst flockt sie aus. Nun werden nur noch kleine thailändische Chilischoten klein geschnitten und in die Suppe gegeben. Vor dem Servieren kommt noch reichlich klein gehackter Koriander auf die Suppe – fertig.