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Polenta

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Polenta

Ist Polenta eine Beilage oder eine Vorspeise? Dieser Punkt ist nicht zu klären, denn Italiener verwenden Polenta häufig wie Pasta und servieren sie mit einer Soße als Vorspeise. Genauso wird dieser feste Brei aus Maisgrieß in Italien allerdings auch als Beilage serviert.

Was ist Polenta?

Italiener lieben ihre Polenta, besonders im Norden der Republik. Dort steht dieses feste Mus aus Maisgrieß so häufig auf dem Speiseplan, dass Süditaliener ihre nördlich angesiedelten Landsleute scherzhaft “Polentoni” nennen. Einst war die Zubereitung von Polenta eine perfekte Gelegenheit für italienische Hausfrauen, die Muskelkraft ihrer Arme zu trainieren. Sie rührten den Maisgrieß langsam in kochendes Salzwasser ein. Die erste Schwierigkeit bestand darin, bei diesem Prozess Klumpen zu vermeiden. Anschließend galt es, die Masse mindestens eine Stunde lang ständig umzurühren. Nur so konnte die Köchin verhindern, dass die Polenta anbrannte. Anschließend servierte man die Polenta entweder sofort als Beilage oder man strich den Brei auf einem Brett flach und ließ ihn erkalten. Die feste Masse, in Scheiben oder Würfel geschnitten, war nun bereit für die Weiterverarbeitung. Dank moderner Technik gibt es heute vorgegarte Polenta zu kaufen, die nur eine Viertelstunde lang garen muss.

Polenta als Vorspeise oder als Beilage: gebraten, al forno oder mit Trüffel

Viele Restaurants in Italien bieten in Butter gebratene Polenta mit geriebenem Parmesan als Vorspeise an. Speck, gebratene Zwiebeln, Pilze und Kräuter dienen oft dazu, der relativ neutral schmeckenden Polenta Geschmack zu verleihen. Mit Mozzarella überbacken im Ofen, mit Trüffeln und Rosmarin garniert oder gemeinsam mit Bratwürsten gebraten: Die italienische Küche und italienische Restaurants in Deutschland servieren eine Vielzahl von Vorspeisen, bei denen Polenta die Grundlage bildet. Ganz traditionell ist eine Süßspeise, für die man Polenta erwärmt, mit Zucker bestreut und mit Früchten serviert. Als Beilage eignet sich Polenta für alle Gerichte, die eine würzige Soße liefern. Für Pollo alla cacciatora (Hähnchen nach Jägerart), Hasenragout oder jede Art von Eintopf ist Polenta die perfekte Ergänzung.

Dank Christoph Kolumbus essen wir Polenta aus Maisgrieß

Die Wurzeln von Polenta reichen bis ins antike Rom zurück. Puls oder Pulmentum war damals ein Basisrezept. Allerdings bestand dieser Getreidebrei nicht aus Maisgrieß, sondern aus Dinkel, Hirse oder gemahlenen Kichererbsen. Auch Gerste und Emmer (Farro) bildeten die Grundlage für die antike Polenta. Diesen Getreidebrei kocht man erst seit dem Jahr 1650 aus Mais dank Christoph Kolumbus. Er hatte mit seiner Entdeckung Amerikas den kolumbianischen Austausch eingeläutet. Darunter versteht man die Verbreitung mittel- und südamerikanischer Lebensmittel über die ganze Welt. Der kolumbianische Austausch veränderte Ernährungsgewohnheiten in der ganzen Welt. Tomaten, Kartoffeln und Mais, um nur ein paar Beispiele zu nennen, waren vor Christoph Kolumbus in Europa und Asien unbekannt.
Mais stammt aus Mexiko, wo man diese Pflanze schon vor 8.700 Jahren züchtete. Im sanften Mittelmeerklima gedieh Mais hervorragend. Polenta verbreitete sich im 17. Jahrhundert als Speise armer Leute von Spanien bis Südrussland. Polenta ist in Österreich ebenfalls sehr beliebt, besonders in Tirol, Kärnten und der Steiermark. Dort heißt Polenta Plentn. Auch in Rumänien, Bulgarien und weiten Teilen des Balkans ist Polenta vertreten. In manchen Regionen kocht man Polenta aus Buchweizenmehl oder gemahlenen Esskastanien. In Italien ist dieses Gericht als schwarze Polenta bekannt.

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