Russische Küche
Vielfältig sind die Landschaften, Völker und Sprachen Russlands. Die Küche des größten Landes der Erde hingegen ist erstaunlich einheitlich: Zu den beliebtesten Gerichten gehören Eintöpfe, Teigtaschen und Pfannkuchen. Vegetarier finden eine reiche Auswahl an Gemüse- und Getreidespeisen, die auch jeden Fleischliebhaber mit ihrem exzellenten Geschmack überzeugen.
- Russland – ein riesiges Land mit vielen kulinarischen Highlights
- Welche Zutaten sind in der russischen Küche unverzichtbar?
- Die russische Küche – herzhafte Eintöpfe, gefüllte Teigtaschen und leckere Pfannkuchen
- Wie sehen die typischen Mahlzeiten in Russland aus?
- Was trinken die Russen zu ihren Mahlzeiten?
- Die fünf berühmtesten russischen Gerichte
- Borschtsch
- Boeuf Stroganoff
- Blinis
- Piroggen
- Soljanka
- Russische Gerichte
Russland – ein riesiges Land mit vielen kulinarischen Highlights
Russland ist flächenmäßig das größte Land der Welt: Auf einem Territorium von über 17 Millionen Quadratkilometern leben zahlreiche Volksgruppen in den unterschiedlichsten Landschaften. Trotzdem ist die russische Küche sehr einheitlich. Geprägt sind die Gerichte durch das raue Klima und die in weiten Landesteilen herrschenden ärmlichen Verhältnisse. Fleisch wurde früher nur zu besonderen Anlässen gegessen, und noch heute sind viele russische Spezialitäten fleischlos. Das liegt allerdings auch an den strengen Fastenzeiten der russisch-orthodoxen Kirche: Auf Fleisch oder jegliche tierische Produkte verzichten Gläubige viermal im Jahr zwei bis vier Wochen lang sowie jeden Mittwoch und Freitag. Das prägt die russische Küche bis heute und beschert ihr zahlreiche schmackhafte, vegetarische Gemüse- und Getreidegerichte.
Eine beliebte Alternative zu Fleisch ist Fisch: Bevorzugt werden Lachs, Kabeljau, Hering und Forelle, begleitet von Kartoffeln und dem in Russland obligatorischen Löffel Sauerrahm.
Welche Zutaten sind in der russischen Küche unverzichtbar?
Zu den wichtigsten Zutaten der kulinarischen Tradition Russlands gehören Gemüse, Kartoffeln, Getreide, Eier und Milchprodukte wie saure Sahne, Kefir und Butter. Außerhalb der Fastenzeiten landen heute aber auch viele herzhafte Fleischgerichte in den Töpfen und Pfannen der Russen.
Da der Winter in Russland lang und eisig ist, spielt das Einmachen von Gemüse und Obst im einstigen Zarenreich eine zentrale Rolle: Der kurze Sommer wird genutzt, um den heimischen Gemüsegarten zu plündern und Vitamine haltbar zu machen. Kohlkraut, Gurken, Tomaten und Pilze sowie Äpfel und Birnen werden in großen Einmachgläsern eingelegt, verschlossen und bereichern russische Wintergerichte mit ihrem würzigen und oft leicht sauren Geschmack.
Erfinderisch zeigen sich die Russen bei der Verwendung ihres Getreides: Man findet in den Rezepten die unterschiedlichsten Getreidesorten. Besonders beliebt sind Buchweizen, Roggen, Hafer und Hirse, aus denen Spezialitäten wie Teigtaschen, Pasteten, Pfannkuchen oder Brot zubereitet werden. Verfeinert werden viele Köstlichkeiten mit Milchprodukten wie Schmand, süßer Sahne oder Kefir.
Die russische Küche – herzhafte Eintöpfe, gefüllte Teigtaschen und leckere Pfannkuchen
Suppen und Eintöpfe haben in der kulinarischen Tradition Russlands einen hohen Stellenwert: Während Suppen vor allem als Vorspeise serviert werden, sind deftige Eintöpfe wie Borschtsch oder Soljanka komplette Hauptmahlzeiten. Sie kommen im bitterkalten Winter mehrmals in der Woche mit Brot auf den Tisch.
Piroggen, Pelmeni und Watruschki – hinter diesen verheißungsvollen Namen für Teigtaschen verbirgt sich die ganze Raffinesse der russischen Küche. Während Pelmeni die russische Antwort auf italienische Ravioli sind, könnte man die großen Piroggen eher als Pasteten bezeichnen. Gefüllt sind beide mit Gemüse, Fisch, Fleisch, Eiern oder Pilzen. Serviert werden Piroggen und Pelmeni traditionell mit einem Schlag Schmand.
Watruschki hingegen zeichnen sich durch ihr süßes Innenleben aus: Die kleinen Quarktaschen aus gezuckertem Hefeteig begeistern im Sommer oft mit einer Füllung aus Beeren oder Äpfeln.
Nicht wegzudenken aus der russischen Küche sind außerdem die kleinen Pfannkuchen aus Buchweizenmehl: Die sogenannten Blinis werden herzhaft oder süß belegt oder zusammengeklappt und als Dessert, Vorspeise oder Hauptgericht gereicht.
Wie sehen die typischen Mahlzeiten in Russland aus?
Gefrühstückt wird in Russland reichlich: Neben Milchprodukten wie Quark und Kefir erwarten Brot, Wurst und Käse sowie Eier den Russen am Frühstückstisch. Beliebt sind auch gesüßte warme Milchbreis, vorzugsweise aus Buchweizen und mit Butter verfeinert.
Das Mittagessen besteht in der Regel aus einer oder mehreren Vorspeisen, einem Hauptgericht und einem süßen Nachtisch. Gängige Vorspeisen sind Suppen, Salate oder eingelegtes Gemüse. Dann folgen Fisch- oder Fleischgerichte, Eintöpfe oder Teigtaschen. Kartoffeln, Reis und Brot dienen als Beilagen. Zum Anschluss servieren die Russen häufig ein Fruchtkompott oder ein sogenanntes Kissel – eine aus Fruchtsaft oder Sirup gekochte Mehlspeise, die an die norddeutsche rote Grütze erinnert.
Abends essen die Russen nicht mehr so viel wie am Mittag, aber warm. Gereicht werden Gemüse, Fisch, Eier oder Fleisch und Brot.
Was trinken die Russen zu ihren Mahlzeiten?
Zum Frühstück gibt es in Russland Kaffee oder starken schwarzen Tee. Während der meistens sehr deftigen Mittags- und Abendmahlzeiten trinken die Russen tatsächlich Wodka – und zwar pur.
Die fünf berühmtesten russischen Gerichte
Zu den bekanntesten russischen Spezialitäten, die heute auch in anderen Teilen der Welt genossen werden, gehören die folgenden fünf Gerichte.
Borschtsch
Der deftige Eintopf aus Rote Bete, Kartoffeln, Kohl, Karotten und Zwiebeln wird auf der Basis einer Fleischbrühe zubereitet. Serviert wird Borschtsch mit frischen Kräutern garniert, einem Schlag saurer Sahne und Brot.
Boeuf Stroganoff
Das berühmteste Fleischgericht Russlands wurde erstmals in St. Petersburg gekocht und gehört heute zum Repertoire internationaler Gourmetköche. Boeuf Stroganoff besteht aus in Stücken geschnittenem feinem Rinderfilet, das mit einer Senf-Sahne-Soße und Zwiebeln angerichtet wird. Dazu reichen die Russen Kartoffeln und eingelegtes Gemüse.
Blinis
Die kleinen Buchweizen-Pfannkuchen wurden einst hauptsächlich an Festtagen serviert, insbesondere anlässlich des traditionellen Masleniza-Fests, das jedes Jahr Ende Februar stattfindet. Diese sogenannte Butterwoche symbolisiert den Anfang der Fastenzeit und das Ende des Winters. Die kreisrunden Blinis stehen dabei für die Wiedergeburt der Sonne. Die Pfannkuchen können herzhaft oder süß belegt werden. Als Klassiker gelten mit Lachs oder Kaviar belegte Blinis.
Piroggen
Die würzigen Teigtaschen sind nicht nur in Russland, sondern im ganzen slawischen Raum Teil der kulinarischen Tradition. Ihre Zubereitung ist recht aufwendig; deshalb landeten sie früher ausschließlich zu Festtagen auf dem Tisch. Heute kann man die prall gefüllten Pasteten als Streetfood in russischen Metropolen kaufen oder einfach ins Tiefkühlfach greifen. Zu besonderen Anlässen bereiten viele Russen ihre Piroggen aber nach wie vor von Hand zu.
Soljanka
Neben dem Borschtsch gilt die Soljanka als Nationalsuppe Russlands. Zubereitet wird sie auf der Grundlage von Fleisch, Pilzen oder Fisch. Charakteristisch ist ihr leicht saurer Geschmack, den sie der Zugabe von eingelegten Gurken verdankt.
Ganz gleich, ob Vegetarier, Fleischliebhaber oder ein Freund von Süßem: Eine kulinarische Entdeckungsreise durch die russische Küche lohnt sich für jeden!