Kumpir
Kumpir
- Was ist Kumpir?
- Die Kartoffel: günstiges Nachtschattengewächs mit spannender Geschichte
- Probiere auch
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Küchenrichtung Türkische Küche
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Allergene Milch
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Basis Pflanzlich
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Gerichtart Hauptgericht
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Für wen Vegetarier
Was ist Kumpir?
Kumpir, Grumbir, Grumbeere: Der Ursprung dieses türkischen Namens liegt in Deutschland und ist ein altertümlicher Ausdruck für die Kartoffel, der Deutschen liebste Beilage. Mit einer normalen Salz- oder Pellkartoffel hat Kumpir jedoch wenig zu tun. In der Türkei ist Kumpir seit vielen Jahren ein beliebter Imbiss, den man überall kaufen kann. Im Prinzip handelt es sich bei Kumpir um die türkische Version der amerikanischen Baked Potato, die man im Ofen gart. Anschließend öffnet man die Schale der Kartoffel, nimmt etwas Fruchtfleisch heraus, mischt es mit Butter und Käse und füllt es zurück in die Kartoffel. Das ist die Basismethode. Dazu kommen anschließend zahlreiche Toppings, von Oliven über Gemüsemais und saure Gurken bis zur türkischen Salami Sucuk oder schlichten Wiener Würstchen. Als Soße kann man zwischen Senf, Ketchup und Mayonnaise wählen.
Bei dem Wort Kumpir handelt es sich um ein Wort aus dem Balkan, der Region, die osteuropäische Länder mit der Türkei verbindet. Sogenannte Balkantürken waren dafür verantwortlich, dass die Kartoffel die Türkei erreichte. Auf dem Balkan hatte man die Methode entwickelt, Kartoffeln auf dem Grill oder zwischen Kohlen zu garen und mit Joghurt zu servieren. Bulgarische Einwanderer mit türkischen Wurzeln brachten diese Technik in die Türkei. Dort entwickelte sich Anfang der 1990er-Jahre die Kumpir-Kultur, für die ein spezieller Ofen entwickelt wurde. Dieser Ofen besteht aus drei Schichten: Die beiden unteren Schichten backen die Kartoffeln, die obere Schicht dient nur zum Warmhalten von Kumpir. Die Döner-Kebab-Stände hielten viele Jahre lang nichts von Kumpir. Mit der zunehmenden Zahl von Vegetariern wird diese Art von Fast Food auch in Deutschland immer beliebter.
Die Kartoffel: günstiges Nachtschattengewächs mit spannender Geschichte
Die Kartoffel gehört zu der Familie der Nachtschattengewächse. Heimisch war sie im Inkareich. In den Anden in Peru stellte die Kartoffel das Hauptnahrungsmittel dar, weil man sie bis in Höhen von 4.000 Meter anbauen konnte. Die Spanier brachten die Kartoffel im 16. Jahrhundert nach Europa. Zunächst machte die Kartoffeln auf den Kanarischen Inseln Station. Bereits 1567 exportierte man von Teneriffa Kartoffeln nach Frankreich und die Niederlande. Dort ist die Kartoffel heute noch eine Spezialität. Die sogenannten Papas antiguas sind alte Sorten, die man heute nur noch auf den Kanarischen Inseln findet.
Interesssanterweise erreichte die Kartoffel die Britischen Inseln ohne den Umweg über die Kanaren oder Spanien. Wer genau die Kartoffeln nach England brachte, ist nicht bekannt. Ein Katalog von Pflanzen des Botanikers John Gerard, der 1596 in London veröffentlicht wurde, enthielt die Kartoffelpflanze. Wie die Kartoffel nach Irland kam, ist ebenfalls unklar. Eine Legende besagt, dass ein Wrack der spanischen Armada Kartoffeln enthielt. 1588 hatte Sir Francis Drake die Armada vernichtend geschlagen. Fest steht, dass in Irland seit dem Jahr 1606 Kartoffeln angebaut werden. Ende des 17. Jahrhunderts hatte sich die Kartoffel zum Grundnahrungsmittel der Iren entwickelt. Dass man nur wenige Sorten anbaute, rächte sich 1845 bis 1849, als ein Pilz die Kartoffelpflanzen vernichtete und eine Hungersnot hervorrief.
Für Kumpir benötigt man keine besonderen Kartoffeln. Wichtig ist, dass sie groß genug sind, um sie füllen zu können.
Probiere auch
Dir schmeckt Kumpir? Dann sind bestimmt auch Papas arrugadas oder Patatas bravas etwas für Dich.